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ENERGIEFORUM SY(E)NERGIE

Gemeinsam mit dem Verband kommunaler Unternehmen (VKU), dem Verband der Wohnungswirtschaft (VdW), dem Verband der Wohnungsgenossenschaften (VdWg) sowie dem Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat die Landesener-gieagentur (LENA) zum ENERGIEFORUM SY(E)NERGIE in die Sky-Bar der Städtischen Werke Magdeburg GmbH & Co. KG eingeladen.

„Synergien und Energie für die Wohnungs- und Energiewirtschaft“

17.06.2024

Die ca. 100 Teilnehmer in Präsenz und ca. 25 Teilnehmer via Web-Konferenz wurden durch Thomas Pietsch, Geschäftsführer Städtische Werke Magdeburg GmbH & Co. KG und Marko Mühlstein, Geschäftsführer Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH begrüßt. Als Moderator führte Thomas Micka, Fachbereichsleiter Wirtschaft, Landesenergieagentur Sachsen-Anhalt GmbH, durch den Tag.

Das Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze ist zum 01.01.2024 in Kraft getreten. Hiernach müssen Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern bis zum 30.06.2026 und Städte mit weniger als 100.000 Einwohnern bis zum 30.06.2028 eine kommunale Wärmeplanung ausweisen. Die Umsetzung zur CO2-neutralen Wärmeversorgung soll bis 2045 erfolgen.

Jens Zillmann, Verbandsdirektor des VdW, betonte, dass die Wohnungswirtschaft bereits in den letzten 30 Jahren einen großen Beitrag geleistet hat. Überwiegend werden die Wohnungen mit Fernwärme versorgt. Dennoch sind wir von der Erreichung der Ziele weit entfernt. Die Wohnungswirtschaft vermietet Wohnungen, sie hat keinen Einfluss auf das Heizverhalten der Mieter oder auf die Preise der Energiewirtschaft, so Jens Zillmann.

Mario Müller, Geschäftsführer BDEW-Landesgruppe Mitteldeutschland, führte aus, dass 57 % der verbrauchten Energie für Wärme und Kälte benötigt werden. Biogene Brennstoffe sind eine wichtige Energiequelle im Wärmemarkt und der Anteil effizienter erneuerbarer Wärmeerzeuger nimmt zu.

Marcus Rackel, Teamleiter Gebäude, Kompetenzzentrum Energieeffizienz durch Digitalisie-rung (KEDI), stellte das vor einem Jahr gegründete Kompetenzzentrum vor. Zielgruppen für die Arbeit sind u. a. die Wohnungsunternehmen, Verbände, Kommunen, Politik. KEDI setzt sich für eine nachhaltige Energiewirtschaft ein.

In seiner anschließenden Videobotschaft betonte Prof. Dr. Armin Willingmann, Minister für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, dass die Bemühungen zum Klimaschutz verstärkt werden müssen. Die kommunale Wärmeplanung wird für die Unternehmen Planungs- und Investitionssicherheit geben. Der Entwurf des dazu notwendigen Landesgesetzes soll noch im Sommer im Kabinett behandelt werden. Dabei wird auch ein Vorschlag zur Einrichtung eines Finanzierungsfonds für die Aufgaben der Dekarbonisierung derzeit intensiv diskutiert.

Uwe Zischkale, Abteilungsleiter Energie, Nachhaltigkeit und Strukturwandel, im Ministerium für Wissenschaft, Energie, Klimaschutz und Umwelt des Landes Sachsen-Anhalt, informierte ergänzend, dass die Verbände zum Entwurf des Landesgesetzes angehört werden. Anfang des Jahres 2025 soll es dann im Landtag beschlossen werden.

Franziska Hasse, Dress & Sommer Planungs- und Beratungsunternehmen, stellte anhand von Praxisbeispielen die Möglichkeiten einer umfassenden strategischen Energie- und Nachhaltigkeitsberatung dar.

Die durch Marko Mühlstein moderierte Podiumsdiskussion mit Thomas Pietsch, Uwe Zischkale und Lutz Haake, Vorstand Bau- und Wohnungsgenossenschaft Halle-Merseburg e. G. (BWG), legte die Sichtweisen der Beteiligten dar. Thomas Pietsch erläuterte die Möglichkeiten von Fernwärme, Biomasse sowie Wärmepumpen und betonte noch einmal, dass die SWM die kommunale Wärmeplanung mitgestalten möchte. Lutz Haake wies darauf hin, dass zur Erreichung der Ziele auch die Refinanzierung gesichert sein muss, es muss bezahlbar sein. Die Wohnungswirtschaft sollte Szenarien planen und bei der kommunalen Wärmeplanung mit ins Boot genommen werden. Uwe Zischkale betonte die Dialogbereitschaft des Landes auf allen Ebenen.

In den drei Praxisbeispielen von Maiko Dufner, Mitglied der Geschäftsleitung Paul Tech AG, Thomas Neumann, Klimaschutzmanager Stadt Oschersleben und Frank Adelsberger, Vorstand Wohnungsbaugenossenschaft Halberstadt eG, erhielten die Teilnehmer Einblicke über „Heizkosten sparen mit KI“, „KWP-Prozess Oschersleben“ sowie „Energiewende im Bestand – was geht & was geht nicht“.

Dr. Swen Löppen, Geschäftsführer Stadtwerke Burg GmbH und Clemens Hilling, Geschäftsführer Netze Magdeburg GmbH, informierten über Herausforderungen der Transformation der Energieversorgung vor Ort sowie der Stromversorgung in Wohngebieten.

Marko Mühlstein beendete eine erfolgreiche Veranstaltung mit dem Hinweis, dass unterschiedliche Sichtweisen aufgezeigt wurden, aber alle Beteiligten an einem Strang ziehen und somit die Ziele erreicht werden können. Er dankte allen Partnern und den Mitarbeiter/innen der LENA für die Durchführung dieses Forums.

Pressemitteilung ENERGIEFORUM Sachsen-Anhalt 2024