VdW/VdWg-Frühjahrstagung für Aufsichtsräte, Geschäftsführer und Vorstände "Wohnungspolitik/Wohnungswirtschaft aktuell"
Am Mittwoch, den 17. April 2024, öffnete das Herrenkrug Hotel im Namen der beiden wohnungswirtschaftlichen Verbände seine Türen für die Teilnehmenden der VdW/VdWg-Frühjahrstagung für Aufsichtsräte, Geschäftsführer und Vorstände "Wohnungspolitik/Wohnungswirtschaft aktuell".
Jens Zillmann, Verbandsdirektor des Verbandes der Wohnungswirtschaft Sachsen-Anhalt e.V., begrüßte die mehr als 200 Anwesenden herzlich und leitete mit einigen politisch, wohnungswirtschaftlich Worten in einen informativen und inspirierenden Tag ein.
Die erste Präsentation des Tages behandelte die aktuelle Wohnungspolitik aus Sicht des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V. aus Berlin. Präsident Axel Gedaschko gab Einblicke in die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Wohnungspolitik. In sehr klaren und kritischen Worten würdigte er die Berliner Politik. Die Realitätsverweigerung der Regierung und auch von Bundeskanzler Olaf Scholz führe dazu, dass weder die ambitionierten Neubauziele von jährlich 400.000 Wohnungen erreicht werden noch die dringend notwendige energetische und demografische Sanierung im Bestand vorankommt.
Das Fördermittelchaos der Bundesregierung muss enden und wieder verlässliche, umsetzbare Förderbedingungen mit ausreichender Finanzausstattung installiert werden.
Die Neuaufstellung des Landesentwicklungsplanes Sachsen-Anhalt 2030 stand im Fokus der Präsentation von Dr. Martin Stötzer vom Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt. Wichtig ist hierbei für uns, dass die Wohnungswirtschaft erstmalig als ein wichtiger Parameter bei der Landesplanung berücksichtigt wurde.
Nach einer Mittagspause bot Jana Priesing den Teilnehmenden eine willkommene Atempause mit einer Session Business-Yoga, um Körper und Geist zu entspannen.
Die Effizienzsteigerung durch BIM – modellbasierte Arbeitsweisen für die Wohnungswirtschaft wurde von Stefanie Samtleben vom Fraunhofer-Institut für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF beleuchtet. Ihr Vortrag präsentierte innovative Ansätze, wie BIM die Arbeit in der Wohnungswirtschaft verbessern kann.
WP/StB Ingeborg Esser, Hauptgeschäftsführerin des GdW Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen e.V., informierte die Teilnehmer über den CO2-Klimapfad, dessen Monitoring und künftige Anforderungen bei der Prüfung und Bilanzierung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz.
Nach einer Kaffeepause, die den Teilnehmenden Zeit für Kommunikation und Networking bot, stand ein weiteres Highlight auf dem Programm: Aktuelles aus der Bundespolitik präsentiert von Klara Geywitz, der Bundesbauministerin.
Die Freude war besonders groß, da seit nunmehr 20 Jahren kein Bundesbau-Minister oder Ministerin bei den wohnungswirtschaftlichen Verbänden zu Gast war.
Nach kurzer wohnungspolitischer Einführung durch Klara Geywitz luden die Verbandsdirektoren zur Podiumsdiskussion mit Unternehmensvertretern – Kathleen Schechowiak, Karsten Bacza, Lutz Haake und Ronald Luckanus ein. Ministerin Geywitz stellte sich den zum Teil auch kontroversen Themen zur Bezahlbarkeit des Wohnens, Leerstand infolge des demografischen Wandels, Stadtumbau und den ungerechten Folgen der CO 2 – Besteuerung für die Wohnungswirtschaft.
Am Ende hat Ministerin Geywitz ein Folgegespräch zu Fragen der Leerstandsaktivierung und den spezifischen Themen in Ostdeutschland angekündigt.
Grußworte aus der Landesregierung Sachsen-Anhalt, vorgetragen von Sven Haller, Staatssekretär im Ministerium für Infrastruktur und Digitalisierung des Landes Sachsen-Anhalt, rundeten den Tag ab.
Am zweiten Tag setzte sich die Tagung fort mit dem Thema "Lebenszyklus eines Gebäudes – die 2. Sanierungswelle trifft auf den Klimaschutz", präsentiert von Prof. Dr. Norbert Raschper. Die Herausforderung wird darin bestehen, die sich aus der energetischen und demografischen Sanierungswelle ergeben, mit denen der Energiewende und des Klimaschutzes zu verknüpfen. Und das zu bezahlbaren Mieten.
Prof. Dr. Martin Schröder von der Universität des Saarlandes referierte abschließend über den Generationenkonflikt unserer Zeit.
Dr. Matthias Kuplich, Verbandsdirektor des Verbandes der Wohnungsgenossenschaften Sachsen-Anhalt e.V. fand abschließende Worte für eine insgesamt runde und erfolgreiche Tagung.